Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) hat bei einem Besuch in Kabul seinen Anspruch bekräftigt, innerhalb der Legislaturperiode eine Abzugsperspektive aus Afghanistan zu schaffen. „In dieser Legislaturperiode müssen wir mit der selbsttragenden Sicherheit in Afghanistan so weit vorankommen, dass auch eine Übergabe der Verantwortung hier in Afghanistan erfolgen kann“, sagte Westerwelle am Donnerstag am Rande der Vereidigung des afghanischen Präsidenten Hamid Karsai für eine zweite fünfjährige Amtszeit. „Wir wollen ja nicht in Afghanistan bis zum Sankt Nimmerleinstag bleiben, auf ewig und drei Tage gewissermaßen“, fügte der Außenminister hinzu.
Westerwelle war am Donnerstagmorgen in Kabul eingetroffen, um zusammen mit rund 300 anderen ausländischen Gästen an der Vereidigung Karsais teilzunehmen. Der Präsident selbst stellte in seiner Antrittsrede ebenfalls in Aussicht, dass Afghanistan in der Lage sei, in fünf Jahren selbst für Sicherheit zu sorgen. Gleichzeitig versprach er, die Korruption zu bekämpfen. Dies ist die Hauptforderung des Auslands an Karsai. Westerwelle forderte, Korruptionsbekämpfung müsse ein „Kernanliegen“ der afghanischen Regierung selbst werden.
afp