Als Bremsschuh für eine moderne Bildungspolitik sieht er den Föderalismus. „Die Bildungshoheit der Länder führt zu einer Erstarrung.“ Hier müsse der Bund viel stärker aktiv werden und in Form einer Rahmengesetzgebung das Zentralabitur oder andere bundesweit verbindliche Bildungsstandards vorgeben.
Zugleich kritisierte Straubhaar bei Handelsblatt Online das Vorgehen der Studenten beim Bildungsstreik scharf. Die gegenwärtige Kampagne sei „inhaltsleer, banal und rückwärtsgewandt, sagte der Hamburger Professor. „Der Protest müsste viel konstruktiver sein. Statt klassenkämpferischer Parolen wie zur Zeit der 68er sollten Konzepte für die kommenden 20 Jahre im Zentrum stehen.“ Statt die Universitäten zu blockieren würde es viel mehr bringen, vor den zuständigen Ministerien zu demonstrieren.
Die Studenten hatten in den vergangenen Tagen ihren Protest gegen die Studienbedingungen an deutschen Unis nochmals deutlich ausgeweitet. Bundesweit waren am Freitag Hörsäle an mehr als 50 Hochschulstandorten besetzt. Weitere Aktionen gegen Missstände im Bildungssystem sind in Planung.
AFP