Nach den beiden Hauptverdächtigen, die namentlich bekannt seien, werde nun gesucht, hieß es. Die Behörden wüssten auch, in welcher Region sich die beiden Männer derzeit aufhielten. Das Gebiet werde von Murschid Dschawar, einem Mitglied der schiitischen Houthi-Rebellenbewegung, kontrolliert. Ein Sprecher der Rebellengruppe erklärte jedoch auf Anfrage, der Name sei ihm nicht bekannt.
Von der fünfköpfigen Familie aus Bautzen und dem ebenfalls verschleppten britischen Ingenieur fehlt bislang jede Spur. Sie sind seit dem Überfall der Entführer am Freitag vergangener Woche verschollen. Drei Frauen hatten die Geiselnehmer erschossen.
Alle drei der bei der Entführung ermordeten Frauen sind inzwischen eindeutig identifiziert worden. Das teilte Außenamtssprecher Jens Plötner am Freitag in Berlin mit. Damit steht fest, dass es sich bei den beiden deutschen Frauen um die Bibelschülerinnen und Pflegehelferinnen Rita S. und Anita G. handelt. Die sterblichen Überreste der von den Kidnappern getöteten 34-jährigen Lehrerin Eom Young Sun aus Südkorea sind inzwischen von ihrem Vater und ihrer Schwester aus dem Jemen geholt worden.
Für die Familien der getöteten Frauen ist ein Spendenkonto eingerichtet worden. Zwar seien die Kosten für die Überführung der Leichen und die Trauerfeier noch nicht kalkulierbar, aber es habe bereits viele Spendenanfragen gegeben, ließen die Familien am Freitag in Celle mitteilen. Das Geld soll an erster Stelle für Beerdigungskosten verwendet werden. Zuwendungen sollen darüber hinaus auch an das Krankenhaus im Jemen gehen, in dem die Frauen ihr Praktikum absolviert hatten. Außerdem sollten Waisenkinder im afrikanischen Malawi unterstützt werden.
Seit Donnerstag hat die baptistische Immanuelgemeinde in Wolfsburg, zu der die beiden Frauen gehörten, ihre Kirchenräume zu bestimmten Zeiten für Kondolenzen geöffnet.
ddp