Regierungssprecher Steffen Seibert bestätigte am Montag, dass die Personalie Pofalla für Merkel nicht neu war. "Ich kann für die Bundeskanzlerin sagen, dass sie Ende November im Gespräch mit dem damaligen Chef des Bundeskanzleramtes, Herrn Pofalla, von einer möglichen Tätigkeit für die Bahn als einer von mehreren Möglichkeiten gehört hat", sagte Seibert. Die Initiative, dass Pofalla möglicherweise zur Bahn wechsele, sei aber nicht von der Kanzlerin ausgegangen, sagte der Sprecher auf eine entsprechende Frage.
Merkel habe Pofalla zu einer "zeitlichen Distanz" zur Tätigkeit im Kanzleramt geraten. Seibert ließ allerdings offen, wie groß die Frist zwischen dem Wechsel vom Kanzleramt in die Chefetage des Staatskonzerns sein sollte. Seibert erklärte weiter, Merkel habe auch mit Vizekanzler Sigmar Gabriel über die Personalie gesprochen. Er wisse aber nicht, wann dieses Gespräch stattgefunden habe. Nach Angaben des Bundesverkehrsministeriums ist für den 30. Januar eine Sondersitzung des Bahn-Aufsichtsrates geplant, in dem über die Personalie Pofalla entschieden werden könnte. Allerdings liege eine Tagesordnung für die Sitzung des Gremiums noch nicht vor.
In der Öffentlichkeit waren die Pläne Pofallas auf Kritik gestoßen. Die Opposition wirft dem CDU-Politiker Interessensverquickung vor, da er als Kanzleramtschef auch für das Staatsunternehmen zuständig war, dessen Vorstandsmitglied er nach Angaben von Bahn-Aufsichtsratskreisen werden möchte.
rtr/dpa