Gysi hatte 2015 sein Amt als Fraktionsvorsitzer im Bundestag abgegeben. Nachfolger wurden Dietmar Bartsch und Sahra Wagenknecht. Für den Bundestag kandidiert er 2017 erneut. In seinem neuen Amt will Gysi die politischen Kräfte gegen soziale Spaltung in Europa bündeln.
Griechenlands Ministerpräsident Alexis Tsipras sagte Gysi volle Unterstützung zu. Er sei „eine sehr wichtige Figur für die europäischen Linken“, der neue Dynamik mitbringen werde, sagte Tsipras in seiner Rede vor den Kongress.
Gysi zeigt Respekt vor der neuen Aufgabe
Gysi selbst zeigte nach der Wahl demonstrativ Respekt vor der neuen Aufgabe. „Die Wahl zum Präsidenten der Partei der Europäischen Linken (EL) fordert mich heraus“, erklärte er. „Ich will dieser Herausforderung so gut ich kann begegnen. Allerdings: Schon wieder ein neuer Lebensabschnitt bei mir.“
Gregor Gysi war über Jahre der Star der Linken in Deutschland. Nach dem Mauerfall, im Dezember 1989, übernahm der Anwalt aus Ost-Berlin noch den Vorsitz der DDR-Einheitspartei SED, später war er zehn Jahre lang Fraktionschef. Im Bund tritt Gysi dafür ein, ein rot-rot-grünes Regierungsbündnis vorzubereiten, so dass Kanzlerin Angela Merkel (CDU) abgelöst werden kann.
Von RND/dpa/afp
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