Das Bildungsniveau der Bundesbürger ist nach Angaben des Statistischen Bundesamtes deutlich höher als in den anderen Industrienationen der OECD. Demnach haben 85 Prozent der 25- bis 64-Jährigen in Deutschland mindestens abgeschlossene Lehre, Abitur, Abschluss einer Berufsfachschule oder akademischen Abschluss. Im Durchschnitt der Mitgliedsländer der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) liegt der Wert bei 72 Prozent.
Das gute Abschneiden sei vor allem auf den vergleichsweise hohen Anteil der Bevölkerung mit Abitur, abgeschlossener Ausbildung und Berufsfachschulabschluss zurückzuführen, so das Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden. Er lag mit 60 Prozent um 16 Punkte über dem Mittelwert. Bei Fachschul- und akademischen Abschlüssen schneidet Deutschland dagegen schlechter ab. Mit 25 Prozent liegt der Anteil um drei Punkte unter dem OECD-Durchschnitt. Grundlage sind Zahlen von 2008.
„Wir erleben eine positive Trendwende bei der Betreuungsrelation“, erklärte Niedersachsens Wissenschaftsministerin Johanna Wanka (CDU) in Hannover. „Lag Niedersachsen 1996 mit 14,9 Studierenden pro Lehrkraft noch weit hinter dem bundesweiten Mittelwert zurück, so konnte diese Relation bis 2008 auf überdurchschnittliche 10,6 verbessert werden.“
Während der Anteil der Studierenden in den MINT-Studiengängen - Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik - in Niedersachsen mit 33,7 Prozent überproportional ausgeprägt sei (bundesweit 30,6 Prozent), sieht Wanka bei der Studienanfängerquote noch Steigerungspotential. „Lediglich vier andere Bundesländer weisen hier niedrigere Zahlen auf.“
dpa