Der internationale Druck auf den Iran im Streit um sein Atomprogramm veranlasst das Land nach den Worten von Präsident Mahmud Ahmadinedschad erst recht zu einem weiteren Vorantreiben seiner Nuklearpolitik. „Glaubt nicht, dass Ihr die Entwicklung der iranischen Nation auf dem Weg zum Fortschritt stoppen könnt“, sagte Ahmadinedschad am Sonnabend bei einer im Fernsehen übertragenen Rede in Sirdschan im Südosten des Landes. Die internationale Gemeinschaft könne „Erklärungen veröffentlichen und Resolutionen verabschieden“, sagte er in Anspielung auf Diskussionen über neue Sanktionen gegen das Land. „Doch je offener eure Feindseligkeit zu Tage tritt, desto entschlossener wird die iranische Nation voranschreiten.“
Ahmadinedschad griff in seiner Rede zudem US-Präsident Barack Obama an. Dieser sei mit einer „Botschaft des Wandels“ gekommen und der Iran habe diese Haltung begrüßt. „Doch was hat sich geändert?“, sagte der iranische Präsident. Der Druck und die Sanktionen gegen das Land seien noch immer da und auch die US-Politik in Afghanistan und im Irak hätte sich nicht geändert.
Israel, dessen Existenzrecht der Iran nicht anerkennt, warnte Ahmadinedschad vor einer Militäroffensive im Gazastreifen. Die Israelis suchten „einen Vorwand, um Gaza anzugreifen“, sagte er. Eine neue derartige Aktion rette Israel jedoch nicht, sondern bringe das Land seinem „sicheren Tod näher“. Der iranische Präsident reagierte damit auf eine Aussage des israelischen Vize-Regierungschefs Silvan Schalom. Dieser hatte am Freitag in Jerusalem gesagt, sollte der Raketenbeschuss gegen Israel nicht beendet werden, müsse Israel seine „Aktivitäten gegen die Hamas“ verstärken. Die radikalislamische Palästinenserorganisation kontrolliert den Gazastreifen.
afp