Normalerweise wäre es ein Moment zum Luftanhalten: Ein Schlittenhund liegt ganz ruhig an einem See, gehalten von einer Leine, als sich von hinten ganz langsam ein Eisbär anschleicht. Doch was dann passiert, ist alles andere als erwartbar. Der Eisbär setzt sich hinter den Hund, hebt seine Tatze und streichelt dem Vierbeiner behutsam über den Kopf – ganz so, wie es Eltern bei ihren Kindern tun. Eine liebevolle Geste, wie sie in der Natur und vor allem bei derartigen Paarungen wohl nur ganz selten zu beobachten ist. Und tatsächlich lässt sich der Schlittenhund diese liebevolle Zuwendung auch ein ganzes Weilchen gefallen.
Das Video dieser ungewöhnlichen Begegnung ist der Hit im Netz und wurde bereits über sechs Millionen mal angeschaut. Entstanden sind die Aufnahmen im nördlichsten Teil der kanadischen Provinz Manitoba. Aushilfs-Fremdenführer David De Meulles war gerade mit zwei Touristen unterwegs, als sich ihnen diese atemberaubende Szenerie bot. „Ich bin in der Gegend aufgewachsen, habe aber nie etwas Derartiges hier erlebt“, sagte der Kanadier dem Sender CBC. Einen Eisbär zu sehen, der einem Hund wie ein Mensch über den Kopf streichelt, das sei einfach überwältigend gewesen.
Es gibt auch tödliche Aufeinandertreffen, aber ...
Schlittenhundezüchter Brian Laddon sah das Ganze etwas gelassener, denn seine Hunde hätten wie die beeindruckenden weißen Riesen auch eine wilde Seite. „Sie sind wie Löwen, diese Hunde. Sie sind primitiv und frei von Ängsten“, sagt Ladoon über seine Vierbeiner. Grimmige Bären würden sie ohne Weiteres auch in ihre Schranken weisen. Und wenn es zu tödlichen Zusammenstößen zwischen seinen Hunden und Wildtieren gekommen sei, dann seien meistens Wölfe die Killer gewesen. Nicht die Eisbären.
Von RND/caro