Die Ermittlungsbehörde in Moskau habe die Untersuchungen zum Mord an der Herrscherfamilie vom 17. November 1918 wieder aufgenommen, teilte Sprecher Wladimir Markin am Mittwoch mit. Anlass sei ein Antrag der orthodoxen Kirche, die Überreste des damals ebenfalls erschossenen Thronfolgers Alexej und seiner Schwester Maria erneut zu prüfen.
Diese waren erst 2007 in einem Birkenwald im Ural gefunden worden und liegen im Staatsarchiv in Moskau. Die Kirche bezweifelt ihre Echtheit, Forensiker haben aber keine Bedenken. Nun sollen die Gebeine unter anderem mit der DNA von Zar Nikolaus II. und seiner Frau Alexandra Fjodorowna abgeglichen werden.
Ein Opfer der Oktoberrevolution
Großfürstin Maria Wladimirowna Romanowa aus Madrid, die sich als alleinige Nachfahrin sieht, begrüße die Initiative, sagte der Anwalt des Hauses Romanow, German Lukjanow, der Agentur Interfax. Im Beisein von Kirchenvertretern entnahmen Experten noch am Mittwoch Proben aus dem Grab in der Peter-und-Paul-Kathedrale in St. Petersburg, wo die Zarenfamilie 1998 beigesetzt worden war.
Die Romanows waren nach der Oktoberrevolution in der Stadt Jekaterinburg im Ural gefangen gehalten und getötet worden.
dpa