Karl H. lebte völlig zurückgezogen, hatte kaum soziale Kontakte – bis auf seinen Betreuer und die Mitarbeiter mehrerer Pflegedienste, die zweimal am Tag kamen, um ihm Tabletten zu verabreichen. Als jemand vom Pflegedienst am Sonntagmorgen in seiner Wohnung vorbeischaute, saß der Rentner im Wohnzimmer vor dem laufenden Fernseher tot in einem Sessel. Weil der herbeigerufenen Notärztin aber verdächtige Spuren am Hals des Mannes auffielen, verständigte sie die Polizei. Am Montag lag das Ergebnis der Obduktion vor: Karl H. wurde mit einem bislang unbekannten Werkzeug so stark am Hals verletzt, dass er starb.
Jetzt ermittelt eine 20-köpfige Mordkommission, wer den Rentner umgebracht hat. Karl H. wurde zuletzt am Sonnabend lebend gesehen. Weil es in der gesamten Wohnung keine Einbruchs- oder Kampfspuren gab, könnte das Opfer seinem Mörder also die Tür geöffnet haben. Kripo-Beamte untersuchten gestern die Erdgeschosswohnung nach Spuren. Die Ermittler befragten Passanten und Nachbarn nach dem Leben des 65-jährigen Mannes.
pr