Wegen der aktuellen Lage in Ägypten packen sie frühzeitig ihre Koffer: Die drei aus dem Raum Hannover stammenden Anwärterinnen auf den Titel der „Miss Germany“, die sich zurzeit in einem Schönheitscamp in Ägypten auf die Wahl vorbereiten, kommen zwei Tage früher zurück als geplant. Ursprünglich wollten Manou Volkmer (18) aus Ahlem, Saskia Höfler (20) aus Ronnenberg und Samantha Striegel (17) aus Bad Nenndorf sowie 21 weitere Kandidatinnen erst am Sonnabend wieder in Deutschland sein.
Nun wird ihr Flugzeug am Stuttgarter Flughafen bereits am Donnerstagabend gegen 19.30 Uhr erwartet. Mit an Bord ist eine weitere Hannoveranerin: Gianna Rose, die bisherige Miss Niedersachsen, ist als Begleitung außer Konkurrenz mitgereist.
„Die frühere Rückkehr ist eine reine Vorsichtsmaßnahme, unsere Mädchen sind nicht akut gefährdet“, erklärte gestern Organisator Ralf Klemmer von der Miss-Germany-Corporation, der ebenfalls noch in Ägypten ist. Die Ferienanlage in Makadi Bay am Roten Meer, in der die jungen Frauen sowie ihre rund 30 Betreuer und Fotografen seit vergangenem Donnerstag untergebracht sind, liegt 500 Kilometer von der Hauptstadt Kairo entfernt, in der die größten Unruhen toben. In Makadi Bay sei es unverändert ruhig, berichtet Klemmer.
Nachdem aber alle wesentlichen Fotoserien aufgenommen worden seien, habe sich das Team vorsorglich zur Rückreise entschieden. Ausflüge zu den Pyramiden und Touren in die Umgebung waren aus Sicherheitsgründen gestrichen worden. „Wir stehen ständig in Kontakt zum Auswärtigen Amt“, betont Klemmer.
Trotz der vorverlegten Abreise fühlen sich die Schönheitsköniginnen nach eigenem Bekunden in Makadi Bay weiterhin sicher. „Es ist hier wie im Paradies“, sagte gestern Manou Volkmer, die mit Saskia Höfler ein 40 Quadratmeter großes Hotelzimmer bewohnt. Die gesamte Ferienanlage ist gut 200.000 Quadratmeter groß – „das ist wie eine eigene Welt mit Pools und Palmen“.
Noch immer kämen täglich neue Urlauber in dem Feriendomizil an, berichtet Saskia Höfler. Der Flughafen des Urlaubsortes Hurghada, von dem am Donnerstag auch die Schönheitsköniginnen die Heimreise antreten werden, liegt etwa 30 Kilometer von Makadi Bay entfernt. Auch wenn sie über die Ausschreitungen nur aus den Fernsehnachrichten informiert seien, sei die Dramatik der derzeitigen Lage in Ägypten natürlich „ständig irgendwo im Hinterkopf“.
Um Eltern und Freunde zu beruhigen, halten die jungen Frauen täglich telefonischen Kontakt über Handy oder Festnetz. Die Internetverbindungen nach Deutschland wurden indes gekappt – darum konnten bisher auch keine aktuellen Fotos aus dem Miss-Camp übermittelt werden.
Nach der Landung in Stuttgart geht es für die Kandidatinnen mit dem Bus weiter – direkt zum Europa-Park Rust bei Freiburg, wo am 12. Februar die Wahl zur „Miss Germany“ über die Bühne geht.