Nach dem EHEC-Verdacht bei Sprossen gibt das niedersächsische Landwirtschaftsministerium am Mittag das Ergebnis erster Probenuntersuchungen bekannt. Es seien insgesamt 40 Sprossenproben unter anderem aus dem Wasser, von Arbeitstischen und aus der Lüftungsanlage des inzwischen geschlossenen Betriebs in Bienenbüttel genommen worden, sagte Ministeriumssprecher Gert Hahne am Montag.
Allerdings sei völlig unklar, ob der EHEC-Erreger nachgewiesen werden könne. Der kleine Hof in Bienenbüttel war schon zuvor ins Visier der Ermittler geraten, damals wurde jedoch der EHEC-Keim mit Labortests nicht bestätigt.
Der Gärtnerhof kommt vor allem aufgrund von Lieferwegen als Quelle für die EHEC-Epidemie mit bundesweit bisher mehr als 20 Toten in Frage. Die Ermittlungen seien schwierig, weil die Geschehnisse zwei bis vier Wochen zurückliegen, sagte Ministeriumssprecher Hahne. „Jetzt geht die Kleinarbeit los.“
Das Ministerium hatte am Sonntag erklärt, dass der Biohof als „sehr heiße Spur“ identifiziert worden sei. Der Hof vertreibt teils über Zwischenhändler 18 verschiedene Sprossenmischungen an Reformhäuser, Einzelkunden und Großhändler, die Restaurants und Kantinen beliefern. Unter anderem bezog ein Restaurant in Lübeck Sprossen aus dieser Quelle. Dort erkrankten 17 Menschen an Durchfall.
dpa