Der wegen dreifachen Mordes und einer Serie von Missbrauchsfällen angeklagte Martin N. hat sich allem Anschein nach an mehr Jungen vergangen als zunächst angenommen. Ein weiteres Opfer sollte aussagen.
Dies scheiterte jedoch an einem Einspruch der Verteidigung des als „Maskenmann“ bekanntgewordenen Angeklagten. Ihm wird vorgeworfen, drei Jungen getötet und 20 sexuell missbraucht haben. Er hat den Großteil der Taten gestanden.
Bei dem nun bekanntgewordenen mutmaßlichen Missbrauchsopfer handelt es sich um den Stiefbruder eines jungen Mannes aus Hamburg, der zwischen 2002 und 2004 von dem Pädagogen missbraucht worden sein soll. Der Mann war am letzten Prozesstag gehört worden. Die Brüder wandten sich erst nach der Anklageerhebung an die Ermittler.
Der Stiefbruder gibt an, 2007 missbraucht worden zu sein. Dies könnte eine wichtige Rolle bei der Frage nach der Sicherungsverwahrung spielen. Denn der Fall könnte belegen, dass der 40-Jährige auch heute noch gefährlich ist.
dpa/kas