Dies teilten die Bahn und die Unfalluntersuchungsstelle beim Bundesverkehrsministerium am Dienstag in Berlin mit. Deren Experten hatten den ICE untersucht, der am vergangenen Sonnabend eine Tür verloren hatte. Bei dem Unfall zwischen Montabaur und Limburg hatte die lose Tür bei einem entgegenkommenden ICE eine Tür des Bistrowagens und zwei Fenster zerstört. Sechs Reisende wurden leicht verletzt.
An einer Stange der Türverriegelung hatte sich demnach eine Stellmutter gelöst. Dadurch waren von drei Schließvorrichtungen die mittlere und die untere nur in der Position „geschlossen“ statt in der Endposition „verriegelt“. Der Lokführer habe dies nicht bemerken können, erläuterten die Experten. In der Überwachungsanzeige sei die Tür als ordnungsgemäß verschlossen gemeldet worden. Dies liege daran, dass bei den Zügen dieser Baureihe eine Kontrollvorrichtung dafür nur an der oberen der drei Verriegelungen angebracht sei.
Die Deutsche Bahn sprach von einem Einzelfall. Bis zum Abschluss der Sonderprüfung werde die Höchstgeschwindigkeit der ICE auf den Strecken Köln-Frankfurt und Nürnberg-Ingolstadt auf 250 km/h verringert und zwischen Mannheim und Stuttgart sowie Rohrbach- Würzburg auf 220 km/h. „Dies wird jedoch nur zu geringen Beeinträchtigungen für die Fahrgäste führen“, hieß es bei der Bahn. Normalerweise beschleunigen ICE bis auf Tempo 300.
dpa