Die ICE-Strecke Berlin-Hannover ist nach dem Fund eines Brandsatzes wieder freigegeben. Die Züge waren bereits ab etwa 21 Uhr wieder planmäßig auf der Strecke unterwegs, wie eine Sprecherin der Deutschen Bahn bestätigte. Durch Umleitungen kam es lediglich zu Verspätungen zwischen fünf und 20 Minuten.
Am Montag hatte die Polizei in einem Kabelschacht bei Dallgow-Döberitz (Brandenburg) wenige Kilometer westlich von der Hauptstadt einen nicht gezündete Selbstbausatz gefunden. Die Behörden waren durch eine Selbstbezichtigung auf einer Webseite, die dem linksextremen Spektrum zugeordnet wird, auf den versuchten Anschlag aufmerksam geworden.
Bereits vor der geplanten Zündung tauchte ein Bekennerschreiben im Netz auf, dass auf den geplanten Anschlag hinwies. Darin wird zur Unterbringung "illegalisierter Geflüchteter" und zur Sabotage militärischer Ausrüstung aufgerufen. Außerdem fordern die Täter dazu auf, weitere Anschläge gegen staatliche Behörden, Rechtsextreme und Infrastruktureinrichtungen zu verüben. Mit dem Brandsatz hatte man, so heißt es in dem Schriftstück, "Starkstromleitungen, Kommunikationsverbindungen und Signaltechnik" zerstören wollen, um den Zugverkehr lahmzulegen und für wirtschaftliche Belastungen zu sorgen.
Spezialisten von Bundespolizei und Brandenburger Landeskriminalamt (LKA) untersuchten den Tatort. Warum der Brandsatz nicht zündete, war zunächst unklar.
dpa