Alle reden über das Wetter: Es war das Jahr des ewigen Sommers, gefühlt von Ostern bis Oktober. In Deutschland gab es 75 Sommertage, an denen 25 Grad oder mehr gemessen wurden – davon 20,5 heiße Tage, an denen das Thermometer mehr als 30 Grad anzeigte. Was Urlauber, Freibadbesucher und die Betreiber von Biergärten und Eisdielen freute, verursachte bei vielen Land- und Forstwirten aber Dürreschäden, Ernteeinbußen und tiefe Sorgenfalten.
Wiederverwendbare To-go-Becher: Der Coffee-to-go-Konsum verursacht jährlich einen Müllberg aus Milliarden Pappbechern. Aufeinander gestapelt könnte man mit ihnen einen 300 000 Kilometer hohen Turm bauen – das reicht fast bis zum Mond. Immer mehr Umweltbewusste setzten 2018 deshalb auf Mehrwegbecher.
Neues Gesicht des Klimaschutzes: Die schwedische Schülerin Greta Thunberg setzt sich für den Klimaschutz ein. Bei der Weltklimakonferenz in Kattowitz machte die 15-Jährige vor allem junge Menschen gegen den Klimawandel mobil.
Drittes Geschlecht: Menschen, die sich weder als Frau noch als Mann fühlen, können sich künftig offiziell als „divers“ bezeichnen. Die Regierung kam einer Forderung des Bundesverfassungsgerichts nach.
Gefangen: In Thailand werden zwölf Jungen eines Fußball-Teams und ihr Betreuer nach einer Sturzflut in einer Höhle eingeschlossen. Nach einer dramatischen Rettungsaktion kommen die letzten nach 17 Tagen frei.
Skandale im Kulturbetrieb: Bei der Verleihung des Echo-Musikpreises im April werden auch die Deutschrapper Kollegah und Farid Bang bedacht. Wegen eines als antisemitisch kritisierten Liedtextes der Rapper geben mehrere Preisträger ihre Trophäen zurück. Nach dem Eklat wird der Preis abgeschafft. Das Bauhaus Dessau löst später im Jahr mit der Absage eines Konzerts der linken Punkband Feine Sahne Fischfilet eine heftige Debatte um die Freiheit der Kunst aus.
Viel los im englischen Königshaus: Erst wurde Louis Arthur Charles geboren, das dritte Kind von Prinz William und Herzogin Kate. Keinen Monat später heiratete Williams Bruder Harry Meghan Markle (Bild).
Mamma mia: Damit hatte keiner gerechnet, dass Abba doch noch einmal in das Showbusiness zurückkehren. Ihr angekündigtes Mini-Comeback elektrisierte im April die Musikwelt. Bislang sind zwei neue Songs angekündigt, Fans hoffen aber schon auf ein neues Album 2019. In Berlin sind Abba seit März dauerpräsent – im Wachsfigurenkabinett von Madame Tussauds.
Guter Schnitt: Das Bild „Girl with a Balloon“ des britischen Street-Art-Künstlers Banksy schreddert sich auf einer Versteigerung bei Sotheby’s in London selbst. Zuvor war das Bild für rund 1,2 Millionen Euro verkauft worden.
Abschied aus dem Fernsehen: Mitte November gibt die ARD bekannt, dass Anfang 2020 die „Lindenstraße“ eingestellt wird. Die Serie, in der unter anderem die Familie Beimer eine Hauptrolle spielte, lief seit 1985. Beim „Traumschiff“ gehen zwei Besatzungsmitglieder von Bord: Sascha Hehn hört Anfang 2019 auf, Heide Keller, seit Beginn als Stewardess dabei, gibt nach gut 36 Jahren ihre Uniform ab.
Zeitumstellung: Ein heiß diskutiertes Thema war in diesem Jahr die Idee der EU-Kommission, die Zeitumstellung (im Sommer eine Stunde vor, im Winter eine Stunde zurück) abzuschaffen. Der Cloxit naht!
Hilfe, ich bin täglich acht Stunden am Handy: Wer nicht mehr in der Lage ist, seinen Smartphone-Konsum selbst zu kontrollieren, kann sich nun durch sein Handy helfen lassen – etwa mit dem Apple-Tool „Bildschirmzeit“.
Worte des Jahres:
„Wird jemand aus seinem verarmten und ausgehungerten Regime ihn bitte darüber informieren, dass auch ich einen Atomwaffenknopf habe, aber er ist viel größer & mächtiger als seiner, und mein Knopf funktioniert!“
Donald Trump, US-Präsident, am 2. Januar per Twitter zur Aussage von Nordkoreas Staatschef Kim Jong Un, dass er einen Atomwaffenknopf auf seinem Schreibtisch habe.
„Großartige Persönlichkeit und sehr smart. Gute Kombination.“
Trump am 12. Juni in Singapur beim Gipfeltreffen mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un über Un.
„Es wird ein großartiger Raketenstart – oder das beste Feuerwerk aller Zeiten.“
Elon Musk, Gründer des privaten Raumfahrtunternehmens Space X, am 6. Februar beim US-Sender CNN über die Erfolgsaussichten des bevorstehenden Jungfernflugs der Großrakete „Falcon Heavy“ vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral, Florida.
„Europa muss sein Schicksal selbst in die Hand nehmen“.
Angela Merkel, Bundeskanzlerin, am 10. Mai in Aachen bei der Verleihung des Karlspreises an Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron mit Blick auf die Entfremdung zu den USA.
„Hab Spaß da draußen unter den Sternen.“
Barack Obama, früherer US-Präsident, am 14. März in einem Tweet zum Tod des britischen Astrophysikers Stephen Hawking.
„Wir fahren heute auch zu Schnupfen, Husten und Liebeskummer.“
Ein im Main-Kinzig-Kreis tätiger Notfallsanitäter am 22. Oktober zur gesunkenen Hemmschwelle, den Rettungsdienst zu rufen.
„Und den meisten Menschen sieht man nicht an, dass sie bei Freunden auf dem Sofa schlafen, bei der Oma oder in einer Notunterkunft.“
Eine Sozialarbeiterin aus der zentralen Beratungsstelle der Caritas für Menschen in Wohnungsnot in Berlin am 10. Januar zur wachsenden Zahl von Wohnungslosen.
„Überraschung: Wir schreiben das 21. Jahrhundert und Männer wechseln Windeln.“
Bill de Blasio, New Yorks Bürgermeister, am 10. Januar über ein neues Gesetz, demzufolge alle öffentlichen Toiletten in der Stadt – also Männer- und Damentoiletten – mit Wickeltischen ausgestattet werden.
„Wir haben uns dieses Mal vorgenommen, den Termin auch wirklich einzuhalten.“
Engelbert Lütke Daldrup, Chef des Berlin-Brandenburger Flughafens, am 28. Februar über den mehrfach verschobenen Eröffnungstermin des neuen Hauptstadtflughafens BER – derzeit ist der Start für Oktober 2020 vorgesehen.
Von RND
Der Artikel "Heiß, heißer, 2018: Ein Jahresrückblick in Bildern" stammt von unserem Partner, dem RedaktionsNetzwerk Deutschland.