An Frankreichs Universitäten soll es bald gratis Periodenprodukte geben. Hochschulministerin Frédérique Vidal kündigte am Dienstag an, dass in den kommenden Wochen Spender beim Gesundheitsservice an den Universitäten und in Wohnheimen des Studierendenwerks aufgestellt werden sollen, wie aus einem Schreiben ihres Ministeriums hervorgeht. Mit der „Rentrée“, dem Beginn der Kurse im Herbst, sollen die Verteiler für Periodenprodukte dann auf dem Campus vorhanden sein und umweltfreundliche Artikel enthalten. Präsident Emmanuel Macron schrieb dazu auf Twitter, Periodenarmut von Studierenden sei eine Ungerechtigkeit, die man nicht länger tolerieren könne.
Longtemps invisible, la précarité menstruelle étudiante est une injustice que nous ne pouvons plus tolérer.
— Emmanuel Macron (@EmmanuelMacron) February 23, 2021
Sensibilisés et alertés par les associations, nous avons décidé de mettre à disposition des protections périodiques gratuites dans les CROUS dès les prochaines semaines. https://t.co/tC4KgKUtnh
Wie Vidal auf Twitter schrieb, ist eine von drei Personen im Hochschulwesen von Periodenarmut betroffen. Das bedeutet, dass sie nicht immer ausreichend Geld haben, um sich etwa Binden oder Tampons zu kaufen. Einer aktuellen Studie unter französischen Studierenden zufolge mussten sich 13 Prozent der mehr als 6500 Befragten schon zwischen dem Kauf von Periodenprodukten und einem anderen zum Leben notwendigen Gut entscheiden. Ein Drittel gab an, finanzielle Hilfe zu benötigen, um ausreichend Periodenprodukte zu haben. Die Studie befragte neben Frauen auch Trans-Männer und nicht-binäre Menschen, also Menschen, die sich außerhalb der Einteilung in zwei Geschlechter verorten.
Dans l’enseignement supérieur, la précarité menstruelle concernerait 1 personne sur 3. Avec les organisations étudiantes nous travaillons à mettre en œuvre de nouveaux dispositifs pour répondre à cet enjeu. pic.twitter.com/Z42agdTxvS
— Frédérique Vidal (@VidalFrederique) February 23, 2021
Wie die französische Nachrichtenagentur AFP berichtete, gibt es Spender für Tampons und Binden seit Ende 2020 bereits in gut 30 Oberschulen im Land. In diesem Jahr sollen weitere Verteiler in Hunderten Einrichtungen folgen. Die Stadt Annecy nahe der Schweizer Grenze hatte demnach angekündigt, noch in diesem Monat Verteilstationen für Periodenprodukte bei der Uni aufzustellen.
RND/dpa
Der Artikel "Frankreichs Universitäten stellen kostenlos Binden und Tampons zur Verfügung" stammt von unserem Partner, dem RedaktionsNetzwerk Deutschland.