Der Kirchen-Experte der FDP-Bundestagsfraktion, Stefan Ruppert, legte dem Bischof im „Berliner Tagesspiegel“ (Sonntagsausgabe) den Rücktritt nahe: „Herr Mixa muss sich fragen lassen, ob er sich wirklich richtig erinnert, und ob das Vertrauen in seine Person noch gegeben ist.“
Auch die Augsburger FDP-Bundestagsabgeordnete Miriam Gruß warnte das Bistum Augsburg davor, die Vorwürfe beiseite zu schieben. „Wenn eidesstattliche Versicherungen vorliegen, stellt man sich die Frage, ob Bischof Mixa seine Vergangenheit womöglich verdrängt hat“, sagte sie dem „Tagesspiegel“. Die bildungspolitische Sprecherin der Grünen, Priska Hinz, erklärte, es seien „große Zweifel an Mixas Darstellung angebracht“. Hinz appellierte an die katholische Kirche, eine unabhängige Untersuchung im Bistum Augsburg einzuleiten. Dies sei „dringend geboten“. Sollten sich die Vorwürfe erhärten, müsse Mixa sein Amt ruhen lassen.
Mixa hatte sich „zutiefst erschüttert über die Anschuldigungen“ gegen ihn gezeigt. Er habe „zu keiner Zeit gegen Kinder und Jugendliche körperliche Gewalt in irgendeiner Form angewandt“. Der „Süddeutscher Zeitung“ liegen dagegen nach eigenen Angaben eidesstattliche Erklärungen von sechs früheren Heimkindern vor, die Mixa vorwerfen, er habe sie in den 70er und 80er Jahren während seiner Zeit als Pfarrer im Kinder- und Jugendhilfezentrum St. Josef in Schrobenhausen misshandelt.
afp