Im taubenblauen Partnerdress: So präsentierten sich Gerhard Schröder und seine Frau Soyeon Schröder-Kim zu der Feierstunde anlässlich seines 75.Geburtstages im Neuen Hannoveraner Rathaus. Schröder, seit 2006 Ehrenbürger, habe viele kulturelle Projekte unterstützt, sich bei der Expo 2000 engagiert und sich für Hannover als Austragungsort der Fußball-WM 2006 stark gemacht, sagte Oberbürgermeister Stefan Schostok (SPD) am Mittwoch.
„Für Deine Bodenständigkeit und Deine Standhaftigkeit wirst du hier in Hannover sehr geschätzt“, sagte Schostok, der Schröder eine Bronzeskulptur des Bildhauers Siegfried Neuenhausen schenkte. Die Skulptur, die einen Mann vor einem Zaun zeigt, sollte daran erinnern, wie Schröder als junger Abgeordneter nach einem Kneipenabend mit den Worten „Ich will da rein“ am Zaun des Bonner Kanzleramtes rüttelte.
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Schröder scheute nicht „Basta“ zu sagen
Madjid Samii, Neurochirurg und Freund Schröders, stellte heraus, dass sich Deutschland unter dessen Kanzlerschaft im Jahr 2003 nicht mit Soldaten am Irak-Krieg beteiligt hatte. Schröder sei ein sehr außergewöhnlicher Politiker“, der sich auch gegenüber Größen wie US-Präsident George Bush nicht gescheut habe, „Basta“ zu sagen. „Es ist wirklich ganz schön, was ich gehört habe. Es war alles richtig, allenfalls ein bisschen übertrieben, aber auch wieder nicht zu viel“, sagte Schröder anschließend. Der SPD-Politiker war am 7. April 75 Jahre alt geworden.
Schröder war von 1990 bis 1998 niedersächsischer Ministerpräsident. Anschließend wurde er Kanzlerkandidat und führte die SPD 1998 zum Sieg bei der Bundestagswahl. Bis 2005 blieb er Bundeskanzler, ehe er die Macht an Angela Merkel (CDU) abgab.
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100 Gäste bei der Feierstunde
Zu den rund 100 Gästen der Feierstunde zählten der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees, Thomas Bach, EU-Kommissar Günther Oettinger, Unternehmer Dirk Roßmann, Musiker Klaus Meine und der Hauptgesellschafter von Hannover 96, Martin Kind. Nahezu zeitgleich zu der Veranstaltung wurde bekannt, dass Oberbürgermeister Schostok in der Hannoveraner Rathausaffäre von der Staatsanwaltschaft wegen schwerer Untreue angeklagt wurde.
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Von RND/dpa