Der angeklagte Ex-Krankenpfleger hat seine Taten bedauert. "Es tut mir wirklich leid", sagte der 38-Jährige in seiner mit Spannung erwarteten ersten persönlichen Aussage vor den Richtern. Es sei ihm klar, dass seine Taten nicht zu entschuldigen seien. Diese Ansicht teilte Kathrin Lohmann, die Tochter einer der Opfer. Sie nahm die Entschuldigung des ehemaligen Krankenpflegers nicht an, sie glaube nicht an seine Reue. Der angeklagte Krankenpfleger sprach zu den Angehörigen der Opfer: "Ich kann nur hoffen, dass die Angehörigen einen Abschluss finden können."
Sachlich und klar versuchte der 38-Jährige im Zuge des Prozesses seine Taten zu schildern. Über seine Beweggründe sagte er vor Gericht: "Es war eine Anspannung da und eine Erwartungshaltung, was passiert gleich." Nach einer erfolgreichen Wiederbelebung habe er sich gut gefühlt. Wenn der Patient gestorben sei, sei er jedoch niedergeschmettert gewesen. Und kurzfristig habe er das Gefühl gehabt, das nicht wieder zu tun. Das habe aber nie lange vorgehalten, es verblasste mit der Zeit.
Im Prozess hat er 90 Taten gestanden. Er soll seinen Opfern eine Überdosis eines Herzmedikaments gespritzt haben. Bis zu 30 Opfer sollen gestorben sein. Für den Donnerstag werden auch noch die Plädoyers der Staatsanwaltschaft und der Nebenklage erwartet.
tof/no/dpa