Frankreich will die Suche nach den Flugschreibern des in den Atlantik gestürzten Airbus notfalls auch über Ende Juni hinaus fortsetzen.
Eines der deutschen Opfer sei ein 57-Jähriger aus Bayern, der sowohl die deutsche als auch die brasilianische Staatsbürgerschaft besessen habe, teilte das Auswärtige Amt in Berlin mit. Dem Bundeskriminalamt (BKA) zufolge handelt es sich bei den beiden anderen Toten um einen weiteren Mann aus Bayern und eine Frau aus Hamburg. Nähere Angaben machte das BKA nicht.
Der Airbus A330 der Air France war am Pfingstmontag auf dem Weg von Rio de Janeiro nach Paris über dem Meer abgestürzt. Unter den Fluggästen waren auch 28 Deutsche. Bislang geborgen wurden 50 Leichen. Die Unglücksursache ist weiter unklar.
Eine Sprecherin der französischen Untersuchungsbehörde BEA sagte in Paris, die Flugschreiber-Suche gehe weiter, so lange dies „ein vernünftiges Bemühen“ sei. Die französische Zeitung „Le Figaro“ hatte zuvor berichtet, um bei möglicherweise länger vorhandenen Signalen die Suche nicht vorzeitig abzubrechen, hätten sich die Suchmannschaften eine Frist bis zum 10. Juli gesetzt. Diesen Termin wollte die BEA nicht bestätigen.
Unter anderem suchen ein französisches Atom-U-Boot und Spezialschiffe mit Tauchrobotern nach den Flugschreibern der Maschine, die vermutlich in 3000 bis 5000 Metern Tiefe auf dem Meeresboden liegen. Ihre Peilsender dürften noch bis Ende des Monats Signale aussenden.
Die französische Luftwaffe stellte derweil die Suche nach Trümmern und Toten von Afrika aus ein: Vom französischen Luftwaffenstützpunkt in Dakar im Senegal würden sich keine Flugzeuge mehr an der Suche nach Trümmern in der 2000 Kilometer entfernten Absturzregion beteiligen, teilte die brasilianische Armee am Dienstag (Ortszeit) mit. Von Brasilien aus gehe die Suche aber weiter, obwohl seit etwa einer Woche keine Leichen mehr gefunden wurden.
Die beiden deutschen Rückversicherer Münchner Rück und Hannover Rück rechnen infolge des Absturzes mit einem Nettoschaden von mehreren Dutzend Millionen Euro, wie Sprecher der beiden Unternehmen sagten. Die Hannover Rück geht einem Sprecher zufolge von einem Nettoschaden von 25 Millionen Euro aus, die Münchner Rück rechnet laut Sprecherin mit einem Betrag „im mittleren zweistelligen Millionenbereich in Dollar“. Air France bekommt 67,4 Millionen Euro für den abgestürzten Airbus. Die Höhe der Kosten für die Entschädigung der Hinterbliebenen der Absturzopfer ist noch unbekannt. Auch hier ist Air France aber versichert.
afp