Das Disziplinarverfahren sei für die Dauer der strafrechtlichen Ermittlungen zunächst ausgesetzt. Der Leiter der Aufnahmebehörde werde nicht suspendiert. "Dafür sehe ich überhaupt keinen Anlass", sagte dessen Vorgesetzter, der Präsident der Landesaufnahmebehörde Niedersachsen, Jens Grote, am Mittwoch im Landtag
Mehr als 300 Verdachtsfälle von Sozialbetrug
"Es soll geprüft werden, ob er Unterlagen bewusst nicht an die Strafverfolgungsbehörden weitergeleitet hat, obwohl dort Hinweise auf Straftaten vorlagen", sagte Grote.
Die Braunschweiger Sonderkommission Zentrale Ermittlungen verfolgt derzeit mehr als 300 Verdachtsfälle von Sozialbetrug durch Asylbewerber aus dem Sudan. Der entscheidende Tipp kam von einer Mitarbeiterin der Aufnahmebehörde, die Unterlagen zu Mehrfach-Identitäten gesammelt hatte. Die Mitarbeiterin beschuldigt ihren Chef, diese Hinweise ignoriert zu haben. Der mutmaßliche Sozialbetrug war am Mittwoch Thema einer Landtagsdebatte.
dpa/r.