Davon erhoffen sich die Fachleute eine Entlastung des absturzgefährdeten Hangs von Wasser, wie ein Sprecher des Salzlandkreises am Donnerstag sagte.
Bei dem Erdrutsch am 18. Juli waren drei Menschen unter etwa zwei Millionen Kubikmeter Erde verschüttet worden. Die Suche nach ihnen wurde inzwischen eingestellt. Sechs Doppelhäuser und die nach dem Erdrutsch stehengebliebene zweite Hälfte eines Doppelhauses wurden für unbewohnbar erklärt.
Der zuständige Bergbausanierer LMBV hatte bereits in der vergangenen Woche angekündigt, nach der Ursachenermittlung den Hang, der nach dem Böschungsrutsch einen Winkel von rund 70 Grad aufweist, wieder zu stabilisieren und zu sanieren. Die LMBV schloss jedoch nicht aus, dass die evakuierten Häuser in den nächsten Tagen oder Wochen abrutschen. Der Concordia-See soll künftig wieder touristisch genutzt werden.
Bei den Kontrollen an den einsturzgefährdeten Häusern unweit der Abbruchstelle waren am Mittwoch in der zweiten Häuserreihe neue Risse in den Häusern festgestellt worden. Bei einer erneuten Kontrolle der Gipsmarken am Donnerstag, mit denen Veränderungen in der Statik der Häuser sichtbar gemacht werden können, seien jedoch keine Veränderungen zum Vortag festgestellt worden.
Nachdem bereits an der gesperrten Siedlung Kameras installiert und ein Wachdienst eingesetzt worden war, will die Gemeinde Nachterstedt die evakuierten Wohnhäuser mit Stacheldraht vor fremden Zugriffen schützen. Wie es hieß, hätten sich jedoch bislang keine Fremden im Sperrbereich aufgehalten.
ddp