Dieser „widerliche Spot“ mit einem Hitler-Imitator verhöhne alle Opfer des Nationalsozialismus und setze HIV-positive Menschen mit Massenmördern gleich, erklärte Vorstandsmitglied Carsten Schatz am Dienstag in Berlin. Das Video setze auf „dumpfe Angst“. Die Kampagne schade der HIV-Prävention, da sie keine Botschaft habe. Die AIDS-Hilfe prüft auch rechtliche Schritte gegen den verantwortlichen Verein Regenbogen.
Auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) verurteilte die Kampagne scharf. Diese sei „geschmacklos und kontraproduktiv“, sagte BZgA-Sprecherin Marita Völker-Albert. Seriöse Prävention arbeite nicht mit Schockeffekten, sondern ziele auf eine langfristig stabile Verhaltensänderung. Dass Deutschland im Vergleich mit den westeuropäischen Staaten die niedrigste Rate an HIV-Neudiagnosen habe, zeige, dass die Prävention hierzulande auf dem richtigen Weg sei.
Die von der Agentur „das comitee“ entworfene Kampagne soll nach Angaben ihrer Macher aufrütteln und das Thema Aids in den Mittelpunkt rücken. Neben dem Video mit Hitler beinhaltet die Kampagne unter anderem auch Plakatmotive, die Hitler, Josef Stalin und Saddam Hussein beim Sex zeigen. Der Spot soll auch im Fernsehen und im Kino gezeigt werden.
afp