Das neue Team der Berliner Volksbühne rund um Intendant Chris Dercon hat betont gelassen auf die Besetzung des Theaterhauses durch Kunstaktivisten reagiert. Per Facebook teilte das Team mit, die Gespräche mit den Besetzern seien bislang ergebnisoffen verlaufen. Die Vorführungen auf dem Tempelhofer Feld fänden weiter statt, allerdings sei noch nicht geklärt, ob der Probenbetrieb in der Volksbühne am Montag wieder aufgenommen werden könne. Auch die Vorverkaufskassen blieben vorerst geschlossen. Der Appell an die ungebetenen Gäste: „Wir erwarten von den Besetzern, dass sie zu ihren selbstverhängten Hausregeln stehen, das denkmalgeschützte Haus vor Schaden bewahren und unseren Mitarbeitern friedlich begegnen. Und bitte lüftet mal.“
Am Freitagnachmittag war die Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz von dem Kunst-Kollektiv „Staub zu Glitzer“ besetzt. An der Fassade des Theaters befestigten die Aktivisten ein Banner mit der Aufschrift „Doch Kunst“. Die Aktion richtet sich gegen Gentrifizierung. Der Belgier Chris Dercon hatte in dieser Spielzeit die Intendanz von Frank Castorf übernommen. Es ist eine der kulturpolitisch umstrittensten Entscheidungen der letzten Jahre. Kritiker befürchten, die Berliner Kultbühne werde zu einem beliebigen Veranstaltungsort ohne eigenes Ensemble oder Repertoire.
Von Nina May/RND
Der Artikel "Volksbühne nimmt Stellung zu Besetzung" stammt von unserem Partner, dem RedaktionsNetzwerk Deutschland.