Bei einer via Twitter übertragenen Pressekonferenz erhoben die Aktivisten schwere Vorwürfe gegen die Einsatzkräfte: Wiederholt hätten diese im Zusammenhang mit der Räumung von Baumhäusern und Barrikaden in dem Waldstück Gewalt angewendet und Menschenleben gefährdet. Einer der Redner sagte, er habe in den vergangenen Tagen erlebt, wie Aktivisten ins Gesicht geschlagen und Menschen ohne Ankündigung, "mit gezücktem Schlagstock" und unter Drohungen durch den Wald gejagt worden seien.
Ein Polizeisprecher erklärte, "pauschale Gewaltvorwürfe" weise man zurück. "Wir als Polizei gehen tagtäglich mit größer Sorgfalt vor, auch in der Höhe. Uns ist es sehr wichtig, dass niemand zu Schaden kommt."
Im Dannenröder Forst werden Bäume für den Weiterbau der A49 gerodet. Um das zu verhindern, halten Umwelt- und Klimaschützer den Wald seit mehr als einem Jahr besetzt, die Polizei räumt das Waldstück seit 10. November Schritt für Schritt. Zuletzt hatte sich die Lage zugespitzt, nachdem es zu zwei Abstürzen von zwei Aktivistinnen und weiteren gefährlichen Zwischenfällen gekommen war. Gegner lehnen das Verkehrsprojekt aus Klimaschutzgründen ab. Die Befürworter erhoffen sich weniger Verkehrsbelastung und eine bessere Straßenanbindung.
dpa