Zusätzlich verhängte das Gericht am Montag Führerscheinsperren.
Bei dem Zwischenfall im Mai 2020 auf der Autobahn 648 am Frankfurter Stadtrand hatten die beiden Fahrer laut Zeugenaussagen teilweise auf bis zu 180 Kilometer pro Stunde beschleunigt, obwohl an einer Baustelle Tempo 80 galt. In einer Kurve verlor der 28-Jährige die Kontrolle über sein Fahrzeug, das auf einem Grünstreifen auf dem Dach liegenblieb. Der Beifahrer wurde bei dem Unfall erheblich verletzt und muss auch 20 Monate später noch regelmäßig ins Krankenhaus.
Vor Gericht hatte der 28-Jährige bestritten, sich mit seinem Bekannten absichtlich ein Rennen geliefert zu haben. Der 31-Jährige verzichtete ganz auf eine Aussage. Den Zeugenaussagen und auch den Bremsspuren zufolge "muss an jenem Abend mit einer extremen Geschwindigkeit gefahren worden sein", hieß es im Urteil. Man habe sich bei einem vorausgegangenen Treffen abgesprochen, "unter Missachtung sämtlicher Verkehrsregeln einmal alle Grenzen auszuloten", sagte der Richter. Zufälligerweise sei niemand weiteres ernsthaft gefährdet worden. Strafmildernd wurden die fehlenden Vorstrafen gewertet - auch im Straßenverkehr waren beide Männer bislang unauffällig.
Beide Verteidiger hatten sich in ihren Schlussvorträgen erläutert, es habe kein echtes Wettrennen gegeben. Die beiden Fahrer seien nur "schnell hintereinander hergefahren". Deshalb hatten sie Freisprüche beantragt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
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