"Die Reserven sind mittlerweile dahin." Um das Vieh mit Grünfutter zu versorgen, müssten die Landwirte häufig dazu kaufen - und die erhöhte Nachfrage wirke sich auch auf die Preise aus.
Allerdings hätten nicht alle Bauern gleichermaßen unter den Auswirkungen des zu trockenen Sommers gelitten, sagte Voss-Fels. "Es gab Hotspots." Speziell in Südhessen hätte sich die Trockenheit bemerkbar gemacht. Während etwa in der Wetterau teilweise Rekordwerte bei der Getreideernte erzielt worden seien, habe es an anderen Standorten weit unterdurchschnittliche Ernteergebnisse gegeben.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte am Mittwoch berichtet, die Böden seien nach zwei trockenen Vorjahren zum Sommerbeginn deutlich trockener als sonst gewesen. Im ersten Herbstmonat September dauerte die Durststrecke insbesondere für die Wälder an, denn die ersten beiden Monatsdrittel waren erneut anhaltend trocken, so der DWD. Das änderte sich erst im letzten Monatsabschnitt. Allerdings seien die tieferen Bodenschichten vielerorts weiterhin zu trocken.
Der Witterungsverlauf der kommenden Wochen und Monate werde darüber entscheiden, wie schnell und in welchem Ausmaß diese Schichten mit Wasser aufgefüllt werden und wann der Trockenstress für die Wälder ende. Wünschenswert für die Landwirtschaft wäre nun ein Winter mit überdurchschnittlichen Niederschlägen, sagte Andreas Brömser vom Agrarmeteorologischen Dienst des DWD. Dann könnte der Boden auch in tiefen Lagen gut durchfeuchtet werden - das wäre eine gute Ausgangslage für das kommende Frühjahr.
dpa