"Es waren diesmal Kollektive eingeladen. Das heißt, es gab nicht einen verantwortlichen Kurator oder eine Kuratorin", sagte die stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der Schau dem Hessischen Rundfunk (hr) am Mittwoch. Das sei ein Teil des Problems.
Sie kündigte Konsequenzen für die Weltkunstausstellung an. Um ähnliche Vorfälle künftig zu verhindern, müsse man die Strukturen der documenta überprüfen. "Der Schaden ist entstanden und nicht wegzureden."
Ein Werk namens "People's Justice" des indonesischen Künstlerkollektivs Taring Padi hatte für eine Welle der Empörung gesorgt, viele sahen darin eine antisemitische Bildsprache. Die Verantwortlichen der documenta hatten zunächst entschieden, das Werk mit schwarzen Stoffbahnen zu verhängen. Am Dienstagabend wurde es dann ganz abgebaut - unter Buhrufen, Pfiffen und Klatschen von Zuschauern.
Gegen das kuratierende Kollektiv Ruangrupa hatte es seit Monaten Antisemitismus-Vorwürfe gegeben.
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dpa