Patienten scheuten Krankenhäuser etwa aus Angst vor einer Ansteckung mit dem Virus oder weil sie das Gefühl hätten, es gebe dort keinen Platz für sie. Die Stiftung, die mehrere diakonische Kliniken und medizinische Einrichtungen betreibt, appellierte daher an Betroffene, sich trotz der Corona-Pandemie behandeln zu lassen.
"Es ist ganz wichtig zu wissen: Es ist Platz in den Krankenhäusern und es ist das Personal da", sagte Fremder. Wegen der Pandemie seien verschiebbare Eingriffe und Therapien ausgesetzt und Kapazitäten frei geworden. "Wir haben den Eindruck, dass bei vielen Patienten nicht präsent ist, dass andere Krankheiten natürlich weiterbehandelt werden", so die Medizinerin. Die Angst vor einer Corona-Infektion im Krankenhaus sei zwar nachvollziehbar, in der Regel aber unbegründet, da Schutzmaßnahmen ergriffen worden seien.
Auch Menschen mit Sucht- oder psychischen Erkrankungen müssten weiterbehandelt werden. "Kein Mensch würde auf die Idee kommen, bei einem Beinbruch nicht zu einem Arzt zu gehen", so Fremder. Psychische Erkrankungen würden gerne bagatellisiert, "aber die können unbehandelt genauso zu Invalidisierung führen".
dpa