Professorin Özlem Türeci wird Mitglied im Hochschulrat der Philipps-Universität Marburg. Die Mitgründerin des Biotechnologieunternehmens Biontech erhielt gemeinsam mit Ugur Sahin kürzlich die Ehrendoktorwürde des Fachbereichs Medizin der Philipps-Universität für die Verdienste in der Entwicklung eines Impfstoffs gegen Covid-19. Türeci und Sahin forschen seit Mitte der 1990er-Jahre an Krebsimmuntherapien auf der Basis von mRNA, um das patienteneigene Immunsystem zur Erkennung und Bekämpfung von Krebs zu mobilisieren. Das für die Krebstherapie entwickelte Prinzip nutzten die beiden Forschenden dann für die Entwicklung des Covid-19-Impfstoffs und arbeiten an Impfstoffen gegen andere Infektionserkrankungen. Özlem Türeci tritt die Nachfolge von Friedrich Bohl an. Im Hochschulrat wurde mit dem Ausscheiden von Bundesminister a. D. Friedrich Bohl am 31. März ein Sitz frei.
Hochschulrat besteht aus acht Personen
Der Hochschulrat hat die Aufgabe, die Hochschule bei ihrer Entwicklung zu begleiten, die in der Berufswelt an die Hochschule bestehenden Erwartungen zu artikulieren und die Nutzung wissenschaftlicher Erkenntnisse und künstlerischer Leistungen zu fördern. Ihm gehören bis zu zehn Persönlichkeiten aus dem Bereich der Wirtschaft, der beruflichen Praxis und dem Bereich der Wissenschaft oder Kunst an. Die Mitglieder werden jeweils zur Hälfte vom Präsidium im Benehmen mit dem Senat und vom Ministerium im Benehmen mit der Hochschule benannt. Der Hochschulrat der Philipps-Universität besteht aus acht Personen.
Auf Anfrage sagte Özlem Türeci am Donnerstag (14. Juli): „Ich bin dem akademischen Bereich seit drei Dekaden eng verbunden und habe viele Jahre an Hochschuleinrichtungen und Universitätskliniken gearbeitet. Noch heute bin ich als Privatdozentin tätig.“ Dies habe sie dafür sensibilisiert, zunächst zuzuhören und möglichst viel über das Ökosystem zu lernen. Türeci weiter: „Dies bildet die Grundlage, um als Mitglied des Hochschulrats gemeinsam mit anderen die richtigen Ratschläge aussprechen zu können und die Philipps-Universität im Sinne ihrer Vision weiterzuentwickeln.“