Dass Marburg wunderschön sein kann, ist spätestens beim Schlendern durch die Oberstadt oder beim Spaziergang zwischen den Kirschenblüten im Südviertel nicht zu leugnen. Als eine der geschichtsträchtigsten Städte Deutschlands hat Marburg jede Menge zu bieten. Das weiß auch Heinrich Stürzl, ehemaliger Softwareentwickler und Hobbyfotograf aus Marburg. Gemeinsam mit Biologie-Professor Dr. Hans-Peter Ziemek aus Gießen hat er deshalb einen Stadtführer entwickelt, der alphabetisch durch Marburg leitet. „Von A wie Affenfelsen über B wie Behringwerke bis hin zu W wie Weidenhausen sind Bild- und Wortbeiträge im ,kleinen Marburg-ABC’ zu finden“, sagt Stürzl.
Marburg von A bis Z
Gegliedert ist das „kleine Marburg-ABC“ ähnlich einem Glossar. Alphabetisch aufgelistete Stichpunkte führen durch die Stadt. Entsprechende Querverweise ergänzen die Stadttour. „Der Vorteil ist, dass man nicht das ganze Buch lesen muss, sondern sich gezielt zu verschiedenen Stichworten informieren kann“, sagt Stürzl. Auch das Marburger Stadtjubiläum „Marburg800“ hat aus aktuellem Anlass einen eigenen Beitrag erhalten. Außerdem finde man im „kleinen Marburg-ABC“ drei „Stadtspaziergänge“. „So kann man die Stadt selbstständig erkunden. Es ist schon beeindruckend, die Geschichte zu sehen, der man in Marburg auf Schritt und Tritt begegnet“, sagt Stürzl.
Die Idee
Ideengeber ist Professor Ziemek. Er brachte schon mehrere Bücher mit dem Husum-Verlag heraus. Dabei fiel ihm auf, dass die ABC-Reihe zwar schon große hessische Städte wie Kassel und Darmstadt vorstellt, Marburg jedoch noch nicht. Um die Reihe fortzusetzen, entschließt sich Ziemek im Frühjahr 2021 dazu, das „kleine Marburg-ABC“ zu entwerfen. Um das Buch entsprechend illustrieren zu können, suchte der 61-Jährige nach einem geeigneten Fotografen. „Seine Frau, eine Kollegin von mir, schlug mich daraufhin vor“, erzählt Stürzl.
Marburg in Bildern
Als Hobbyfotograf konnte sich Stürzl schon einen Namen machen. Er veröffentlicht seine Fotos bei Wikipedia und Wikimedia. Schon als 16-Jähriger bekam Stürzl seine erste Kamera von seinem Onkel geschenkt. Sein ehemaliger Kunstlehrer bot während Stürzls Schulzeit einen Fotografie-Grundkurs an. „Dort lernte ich dann mein Handwerkszeug in der Dunkelkammer mit Schwarz-Weiß-Fotografie“, erinnert er sich. Als geschichtsinteressierter Marburger war für ihn deshalb klar: Ich mache beim „kleinen Marburg-ABC“ mit. Gemeinsam mit Ziemek, der sich als Biologieprofessor mehr um die Natur- und Universitäts-Themen kümmerte, fing Stürzl an zu recherchieren. „Dabei fand ich vieles heraus, was ich selbst vorher noch nicht wusste“, berichtet er. „Das Marburg-ABC richtet sich also nicht nur an Touristen, sondern auch an Zugezogene und heimatinteressierte Marburger.“ Die beiden Autoren haben ihr persönliches Ranking der Top-Sehenswürdigkeiten in Marburg aufgestellt:
Kleines Marburg-ABC, Husum Druck- und Verlagsgesellschaft, 9,95 €
Von Larissa Pitzen