Conrad Hahn war 55 Jahre für die Gemeinnützige Wohnungs- und Siedlungsbaugenossenschaft in Vorstand und Aufsichtsrat tätig. Seine Nachfolger brachten Donnerstag (5. Mai), am Tag des 100. Geburtstag des ehemaligen Cappeler Bürgermeisters, an einer Silberlinde eine Gedenkplakette an. Der Baum wächst auf der Grünfläche am Verwaltungsgebäude der Genossenschaft in der Simmestraße.
An Hahn erinnert schon die sogenannte „Sporthalle am Köppel“ in der Beethovenstraße, die auf Initiative des Ortsbeirates seit dem Jahr 2017 den Namen des Bürgermeisters der damals noch selbstständigen Gemeinde Cappel trägt. Als 30-Jähriger übernahm er dieses Amt erst ehrenamtlich, dann von 1959 bis zur Eingemeindung in die Universitätsstadt im Jahre 1974 als hauptamtlicher Bürgermeister. Danach engagierte sich Hahn bis 1993 weitere 19 Jahre als Ortsvorsteher „seines“ Stadtteils. Ebenso treu blieb Conrad Hahn der unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg entstandenen Wohnungsbau-Genossenschaft. Erst mit 88 Jahren stellte er sein Vorstandsamt zur Verfügung.
Von 1974 bis 1985 gehörte Conrad Hahn der Stadtverordnetenversammlung an, engagierte sich als Schöffe der Jugendstrafkammer des Landgerichts sowie als Richter beim Arbeitsgericht und im Kirchenvorstand der evangelischen Kirchengemeinde Cappel. Die höchste Auszeichnung für sein Engagement war das Verdienstkreuz am Bande sowie das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
Von Gianfranco Fain