Nach dem Ende der Bewerbungsfrist um die vierte hauptamtliche Dezernentenstelle der Stadt Marburg tagte am Dienstagabend der Wahlvorbereitungsausschuss. Diesen beauftragte die Stadtverordnetenversammlung nach ihrem Mehrheitsbeschluss mit der Organisation des Bewerbungsverfahrens. Insgesamt 14 Interessenten reichten ihre Unterlagen ein, berichtet Ausschussvorsitzender Maximilian Walz auf Anfrage der OP. Dabei handele es sich um Bewerber aus „ganz Deutschland sowie mehrere aus Marburg“, präzisierte Walz, nannte jedoch auch auf Nachfrage keine weiteren Einzelheiten zu den Kandidaten.
Walz beschrieb aber das weitere Vorgehen des Ausschusses: Nach dem erfolgten groben Sichten der Unterlagen kommen die Mitglieder Anfang Juni erneut zusammen, um eine engere Auswahl zu treffen. Die vielversprechendsten Kandidaten, deren Anzahl noch festzulegen ist, werden zu Bewerbungsgesprächen eingeladen. Dafür ist auch noch ein Fragenkatalog zu erstellen. Ziel des Ausschusses ist laut Walz, der Stadtverordnetenversammlung zur Sitzung am 22. Juli einen Vorschlag zum Besetzen der Dezernatsstelle zu unterbreiten.
Ursprüngliche Vereinbarung verworfen
Unterdessen ergaben Recherchen der OP, dass sich auch ein Stadtverordneter der Grünen und mehrere Mitglieder der SPD für die Dezernentenstelle beworben haben sollen. Ob sie es in die engere Auswahl schaffen, ist aber unsicher. Ursprünglich vereinbarte die Koalition, dass die Stelle vor allem durch Klimaliste und die Marburger Linke besetzt werden soll. Nach dem Rückzug der Marburger Linken aus der Koalition hatte sich die Klimaliste vor der Ausschreibung nicht auf einen Kandidaten oder eine Kandidatin geeinigt. Der von vielen favorisierte Klimalisten-Kandidat hatte seine Bewerbung jedenfalls nicht rechtzeitig abgeschickt.
Von Till Conrad und Gianfranco Fain