Weil der Vertrag mit Firma Mittelstädt aus Stadtallendorf ausläuft, musste die Gemeinde Weimar 2016 die Entsorgung des Mülls europaweit neu ausschreiben.
Ab dem 1. Januar bis zunächst 2026 wird der Müll in Weimar von den Nachbarn abgeholt: Die Marburger Entsorgungs-GmbH (MEG) hat die Ausschreibung für sich entschieden. Knapp sei es gewesen, sagt Weimars Bürgermeister Peter Eidam.
Für die Weimarer in allen Ortsteilen bedeutet der neue Dienstleister eine gewisse Umstellung. Nicht nur, dass zukünftig andere Lastkraftwagen die Tonnen leeren, auch die Abfuhrtage werden sich in einigen Bezirken ändern.
Der erste Entwurf für den Abholplan hat das Entsorgungsunternehmen in Zusammenarbeit mit der Gemeinde erarbeitet.
Auftrag über rund eine Millionen Euro
Im Dezember bekommen die Weimarer Bürger dann die endgültige Fassung zu sehen – für einige mit der Konsequenz, dass sie ihre Tonnen an einem anderen Tag als gewohnt an die Straße stellen müssen.
Für das Marburger Unternehmen sind das gute Nachrichten, haben die MEG-Geschäftsführer Holger Armbrüster und Jürgen Wiegand doch einen dicken Auftrag an Land gezogen. 950 000 Euro schwer ist das Volumen der Ausschreibung.
Insgesamt holen die Müllwagen aus Marburg zukünftig rund 2 547 Tonnen Rest-, Bio- und Papiermüll aus der Südkreis-Gemeinde. Holger Armbrüster schätzt, dass rund 7 500 Mülltonnen im Jahr abgeholt werden müssen. Außerdem kümmert sich die MEG auch um den Sperrmüll in Weimar.
An 14 Terminen will das Unternehmen im kommenden Jahr den Sperrmüll in den Ortsteilen abholen. Das alles will das Unternehmen schaffen, ohne zusätzliche Müllautos zu kaufen, sagt Norbert Schüren. Schüren ist Geschäftsführer der Stadtwerke Marburg, zu denen das Entsorgungsunternehmen gehört.
Lediglich einige neue Stellen habe das Unternehmen eingerichtet, um den Mehraufwand aufzufangen. „Die räumliche Nähe zur Gemeinde Weimar ist für uns ein großer Vorteil“, sagt MEG-Geschäftsführer Armbrüster. Soll heißen: Die Müllautos haben es nicht weit, was Zeit und Geld bei der Abholung spart.
Gemeindeverwaltung ist erster Ansprechpartner
„Für uns ist das der ideale Job“, sagt Norbert Schüren. Biomüll ist für die Stadtwerke ein Rohstoff Der Biomüll der Weimarer Haushalte wird zukünftig von den Stadtwerken in Energie verwandelt.
Was nicht zu Gas, Strom oder Wärme verarbeitet werden kann, landet schließlich in Baumärkten der Region als Kompost. „Vollverwertung“ nennt Norbert Schüren das. Für die Weimarer Bürger bleibt bei Fragen rund um das Thema Müllabfuhr zukünftig die Gemeindeverwaltung erster Anprechpartner.
In Weimar gebe es einen hohen Anspruch an die Qualität der Abfallentsorgung, sagte Bürgermeister Peter Eidam. „Ich bin überzeugt, dass unser neuer Partner diesem Anspruch gerecht wird.“
von Dominic Heitz