Nach rund elf Jahren Bau- und noch viel längerer Planungszeit wird am heutigen Donnerstag (30. Juni) ein Teilstück der Autobahn 49 in Nordhessen für den Verkehr freigegeben. Bislang war die Strecke nur zwischen Kassel und Neuental befahrbar, nun geht es 11,8 Kilometer weiter bis nach Schwalmstadt. Die A49 in dem Bereich führt unter anderem über vier Talbrücken und einen rund 900 Meter langen Tunnel. Die Kosten für die Trasse beziffert die Autobahngesellschaft des Bundes auf rund 250 Millionen Euro.
Einen ausführlichen Bericht zur Verkehrsfreigabe lesen Sie hier: "In knapp 16 Minuten auf die A 49"
14.20 Uhr: Die ersten Autos rollen
Der Verkehr fließt nun ab Schwalmstadt-Treysa auf der neuen A49 durch den Frankenhainer Tunnel Richtung Kassel und in umgekehrter Richtung. Prognostiziert ist eine durchschnittliche tägliche Verkehrsmenge von 38.000 Fahrzeug in 24 Stunden.
13.50 Uhr: Die Ansprachen haben begonnen
Es dauert nicht mehr lange, dann ist die Bahn frei. Gerade laufen Begrüßung und Ansprachen. Es sprechen Cord Lüesse, Direktor der Niederlassung Nordwest der Autobahn GmbH, Oliver Luksic, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr und der Vorsitzende der Geschäftsführung der Autobahn GmbH, Stephan Krenz, und Jens Deutschendorf, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen. Danach soll laut Programm das Band durchgeschnitten werden.
13.30 Uhr: Gleich soll es losgehen
Die offizielle Feier zur Freigabe des Autobahnabschnitts soll um 13.30 Uhr vor dem Frankenhainer Tunnel beginnen. Zahlreiche Menschen haben sich dort schon versammelt.
13.20 Uhr: Die Protestler stehen bereit
Die Autobahn-Kritiker stehen bereit und halten Transparente und Plakate hoch, um ihren Protest gegen den Autobahnbahn öffentlich zu zeigen.
Die A49 soll in Zukunft von Kassel und der A7 bis nach Mittelhessen zum künftigen Ohmtal-Dreieck bei Gemünden/Felda mit Anschluss an die A5 führen. Noch im Bau befinden sich die zwei verbliebenen und hoch umstrittenen Teilstücke der Neubautrasse in Mittelhessen von Schwalmstadt vorbei an Stadtallendorf durch den Dannenröder Forst bis hinter Homberg/Ohm. Für diese Abschnitte wird die Verkehrsfreigabe für 2024 erwartet - die Bauarbeiten dort laufen auf Hochtouren.
Weitere Artikel rund um den Weiterbau der A49 durch Mittelhessen gibt es auf unserer Themenseite hier.
Kritiker des Verkehrsprojektes haben bereits im Vorfeld der Eröffnung am Donnerstag zu einer Kundgebung aufgerufen, die in der Nähe der Veranstaltung zur Verkehrsfreigabe stattfinden soll. "Der aktuelle Weiterbau der A49 ist neben seiner klimaschädlichen Wirkung eine insgesamt umweltpolitische Katastrophe: Die Autobahnabschnitte bis Gemünden sind durch die Rodung von 89 Hektar intakter, hochwertiger Wälder, Zerstörungen im EU-Flora-Fauna-Habitats "Herrenwald", den Bau entlang eines gefährlichen Rüstungs-Altlastengeländes bei Stadtallendorf und die Gefährdung eines überregionalen Trinkwasserschutzgebiets für 500.000 Menschen ein gravierender Fall von Umweltschädigung", heißt es in einer Pressemitteilung der autobahnkritischen Zusammenschlüsse "Netzwerk Danni lebt" und Aktionsgemeinschaft Schutz des Ohmtals.
Auch der BUND Hessen kritisiert die Veranstaltung bereits bevor sie stattfindet mit einem Twitter-Post.
von Katharina Kaufmann-Hirsch, Nadine Weigel und unserer Agentur