Am Sonntagabend (11. April) geht es in Cölbe hoch her – zumindest in den Glockentürmen der Kirchen, denn dort erschallen um 19 Uhr die Glocken und läuten ein besonderes Ereignis ein: Auf den Tag genau vor 777 Jahren wird Cölbe erstmals urkundlich erwähnt und feiert daher nun Geburtstag mit Schnapszahl.
Das Glockengeläut ist der Auftakt zur 777-Jahr-Feier, die natürlich von der Zahl sieben geprägt ist. Auch die Glocken der evangelischen und der katholischen Kirche werden für sieben Minuten zu hören sein und an die Anfänge der heutigen Großgemeinde hinweisen. Der Ort Cölbe wird zum ersten Mal in einer Urkunde vom 11. April 1244 als „Culbe“ erwähnt. Mit dieser Urkunde erhielt der Ritter Andreas von Marburg vom Stift Wetzlar auf Lebenszeit das „Meieramt“ „officium villicasionis“ zu Cölbe gegen einen Jahreszins zum Lehen.
Unterschiedliche Schreibweisen
Dieser Besitz des reichsfreien Stiftes in Cölbe beruhte wahrscheinlich auf königlicher Schenkung oder Stiftung. Die Schreibweise des Ortsnamens war in den folgenden Jahrhunderten unterschiedlich: So gab es neben „Kulbe“ (1309), „Kolbe“ (1365), „Koelbe“ (1370/75) und „Kolwe“ (1440), auch „Kolbe“ (1485), „Kölb“ (1577) und den Namen „Kölbe“ (1630), der früher meistens verwendet wurde.
Im Laufe der Zeit hat sich dann das „C“ durchgesetzt. Erst vor zwei Jahren feierte die Gemeinde groß die 775-Jahr-Feier, nun könnten die Cölber weiter feiern, wenn nur die Pandemie nicht wäre. Derzeit kann es noch kein großes Fest geben, es bleibt vorerst beim Glocken-Auftakt, den der Heimatverein mit den Kirchen organisiert hat.
Aktion für Gründerinnen und Gründer
„Wir möchten mit dieser Aktion allen mutigen Gründerinnen und Vorfahren danken, die über Jahrhunderte hart gearbeitet haben, um die beste Gemeinde der Welt zu bilden“, lobt Vereinsvorsitzender Jörg Drescher überschwänglich.
Aus den Augen verliere der Verein, der trotz Corona seit Monaten an den Planungen feilt, ein mögliches Fest jedoch nicht. Drescher hofft auf einen Termin später im Jahr, etwa am ersten Oktoberwochenende. Sofern es die Pandemielage bis dahin zulässt.
Weitere Informationen unter www.hv-coelbe.de
Von Ina Tannert