Im April 2001 wurde von Politikern ein „Gesetz zur Bekämpfung gefährlicher Hunde“ erlassen. Alle die in dieser Zeit einen Rottweiler hatten, der bis zu diesem Zeitpunkt einfach ein ganz normaler Hund war, mussten
plötzlich viele Auflagen erfüllen und ihre Hunde aus oftmals Geldmangel auch ins Tierheim abgeben.
Dieses Gesetz hat zum Ziel verschiedene Hunderassen auszurotten. Bei der Entscheidung welche Hunderassen auf diese Liste gehören, wurden weniger Fakten zur Hilfe genommen, Ausschlag gebend war das Aussehen der Hunde. Es wurden Hunderassen ausgewählt, beispielsweise der American Pitbull Terrier, der sehr muskulös ist und oft als Familienhund gehalten wird, damit er auf die Babys aufpasst. Erst in den letzten Jahren gingen verschiedene Hundetrainer damit an die Öffentlichkeit, dass alleine das Aussehen nicht über den Charakter entscheidet.
Marburg erhebt doppelte Hundesteuer
Auch in Hessen gibt es eine solche Rasseliste. Auf dieser Liste stehen zehn Hunderassen, für die es strenge Vorschriften gibt. Zum Beispiel ist hier in Marburg die Hundesteuer, ein Betrag den jeder Hundehalter zahlen
muss, doppelt so hoch wie für die anderen, die „normalen“ Hunde. Das hat zur Folge, dass diese Hunde, wenn sie einmal in einem Tierheim sind, dort mehrere Jahre oder auch oft ihr komplettes Leben bleiben. Entscheidet man sich, ein solches Tier zu adoptieren und die vielen Auflagen auf sich zu nehmen, hat man oftmals auch noch die Vorurteile und Anfeindungen der anderen Menschen, gegen die man ankämpfen muss.
Dabei wird jeder Hundetrainer bestätigen, dass diese Hunde nicht von der Geburt an aggressiv sind. Vielmehr gibt es Menschen, die Hunden eine gewisse Aggressivität antrainieren. Das betrifft aber auch nicht nur diese Hunderassen, sondern auch alle anderen. Kein Welpe, egal welcher Rasse, kommt aggressiv auf die Welt. Es bleibt für all die Listenhunde in den hessischen Tierheimen nur zu hoffen, dass sich etwas ändern wird. Dass die hessischen Politiker denen aus Niedersachsen folgen und die Rasseliste abschaffen.
von Chiara Schwarz, Klasse 7b, Landschulheim Steinmühle