Es wäre nicht ungewöhnlich, wenn wir uns nochmals vertagen müssten, aber man hofft immer auf eine Einigung", sagte ein Sprecher der Gewerkschaft IG Bau kurz vor Verhandlungsbeginn.
Nach den zuletzt zehnstündigen Tarifgesprächen Mitte Oktober hatte auch der Geschäftsführer des Bundesinnungsverbandes des Gebäudereiniger-Handwerks, Johannes Bungart, die Hoffnung geäußert, dass es in Frankfurt zu einem Abschluss kommen könnte. Am Donnerstag betonte der Vorsitzende der Tarifkommission des Verbandes, Thomas Conrady: "Einen Streik wollen wir vermeiden. Wir sind kompromissbereit und hoffen, die IG Bau ist es auch." Die Arbeitgeber seien bereit, über eine Tariferhöhung zu reden: "Unser faires Angebot von mehr als drei Prozent Gehaltsanhebung gilt."
Die Gewerkschaft ist mit Forderungen nach höheren Löhnen, einem Tarifvertrag gegen Leistungsverdichtung und weiteren Schritten bei der Ost-West-Angleichung der Löhne in die Tarifverhandlungen gegangen. Die Friedenspflicht endet am 31. Oktober, der aktuell gültige Mindestlohntarifvertrag läuft zum 31. Dezember aus.
Begleitet werden die Verhandlungen von einer Demonstration der Gebäudereiniger und einer Kundgebung (13.00 Uhr) vor dem Verhandlungsgebäude. Die IG Bau beklagt, dass die Beschäftigten immer mehr Fläche in immer kürzerer Zeit reinigen müssten. Die Arbeitgeber weisen das zurück. Bungart sagte: "Auch wenn die IG BAU ihre Mär vom Turbo-Putzen in immer neuen Varianten erzählt, bleibt sie eine Mär." In tarifgebundenen Unternehmen gebe es das nicht.
dpa