Vorstandschef Carsten Spohr hob am Donnerstag die Gewinnprognose für 2015 an. Der um Sonderfaktoren bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (bereinigtes Ebit) soll - ohne weitere Streikkosten - 1,75 bis 1,95 Milliarden Euro erreichen, wie der Dax-Konzern in Frankfurt mitteilte.
Bisher hatte Spohr lediglich ein Ebit von mindestens 1,5 Milliarden Euro angepeilt. Mögliche weitere Belastungen durch Pilotenstreiks im Rest des Jahres sind in der neuen Prognose noch nicht berücksichtigt.
Im wichtigen Sommerquartal von Juli bis September erzielte die Lufthansa einen Umsatz von 8,9 Milliarden Euro und damit knapp sechs Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Das bereinigte Ebit legte um 51 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro zu. Unter dem Strich kletterte der Überschuss um fast 42 Prozent auf 794 Millionen Euro. Damit verdiente die Lufthansa mehr als von Analysten erwartet.
Im September waren gut 1000 Flüge durch einen Pilotenstreiks ausgefallen. Nach einer Gerichtsentscheidung hatten die Piloten ihren Ausstand abbrechen müssen. Das Gericht sah ihn als rechtswidrig an, weil er auf eine stärkere Mitsprache der Piloten beim Billigkonzept "Eurowings" abziele. Mit der Billigtochter, die niedrigere Gehälter zahlt als die Lufthansa-Kerngesellschaft, will Spohr gegen Rivalen wie Ryanair und Easyjet punkten. Derzeit konzentrieren sich die Gespräche auf die Übergangsversorgung der Piloten. Zuletzt drohte die Flugbegleitergewerkschaft Ufo mit Ausständen.
dpa