Ebsdorfergrund. Bürgermeister Andreas Schulz ist sprachlos. Dass sein Verhalten gegenüber seinen ehrenamtlichen Stellvertreter Schuld an dessen Rücktritt sein soll, kann er nicht glauben. In einer knappen schriftlichen Stellungnahme heißt es: „Auch am Tag danach bin ich noch sehr betroffen. Auch wenn sich Willi Brandenstein in den letzten Monaten – auch für andere wahrnehmbar – allgemein verändert hat, deutete nichts auf diesen Schritt zu diesem Zeitpunkt hin. Dieser Abgang ist seiner Gesamtleistung nicht angemessen. Die Vorwürfe weise ich zurück, ohne sie kommentieren zu wollen.“ Die SPD hält es mit Schulz, verzichtet aber aus „Respekt vor Brandensteins Gesamtleistung für die Gemeinde“ auf konkrete Ausführungen.
„Ich fühle mich ausgezeichnet“, sagte gestern Brandenstein. Schon am Vormittag hätten ihn mindestens 25 Menschen angerufen und zu diesem Schritt beglückwünscht. Dann gibt er zu: „Es hätte niemals so weit kommen dürfen, wir haben viele, viele Jahre gut und eng zusammengearbeitet. Warum er sich mir gegenüber so entwickelt hat, weiß ich nicht.“ Die Betroffenheit über diesen Abgang des seit 29 Jahren amtierenden Ersten Beigeordneten wirkt auch über die Gemeindegrenzen hinaus.
von Götz Schaub
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