Stadtallendorf. Die Entwicklung Stadtallendorfs von einem landwirtschaftlich geprägten Dorf in der Weimarer Republik hin zu einem bedeutenden Industriezentrum bietet eine Fülle spannender zeitgeschichtlicher Aspekte.
Das zeigt sich auch bei der Neuauflage der sehr erfolgreichen Vortragsreihe „Einblicke in die Geschichte einer jungen Stadt“. Hinter der Reihe stehen die Stadt Stadtallendorf, der Förderverein für Stadt- und Regionalgeschichte Stadtallendorfs und der Heimat- und Geschichtsverein. An folgenden Terminen werden von verschiedenen Referenten Einblicke in die bemerkenswerte Zeitgeschichte geboten:
nDen Anfang macht am Montag, 7. November, Professor Siegfried Becker von der Philipps-Universität in Marburg. Der Vortrag geht der Geschichte der jüdischen Landgemeinde Hatzbach nach, zeigt den Zusammenhang zwischen adliger Herrschaft und der Ansiedlung von Schutzjuden in der frühen Neuzeit auf und geht auf die Bedeutung des jüdischen Friedhofes in der Region ein.
Am Montag, 14. November, wird die Reihe fortgesetzt mit einem Vortrag über die jüdischen Familien in Niederklein, ihr Schicksal während der NS-Zeit und der weitere Weg derjenigen, die die Shoa überlebten.
Der aus dem Hebräischen stammende Begriff „Shoa“ umfasst den millionenfachen Mord an Juden in Europa durch die Nazis. Referent ist Harald Dörr.
Die Geschichte der Polizeistation in Stadtallendorf, ihre Entwicklung vom Anfang der 1950er-Jahre bis in die Gegenwart, steht im Mittelpunkt des Vortrags am Montag, 21. November. Der Vortrag wird gehalten durch den Leiter der Polizeistation, den Ersten Polizeihauptkommissar Heinz Frank.
Abgeschlossen wird die Reihe für dieses Jahr durch den Fotochronisten von Stadtallendorf, Karl Weitzel. Er zeichnet in seinem Fotovortrag am 28. November um 19.30 Uhr die Entwicklung Stadtallendorfs vom Dorf zum Industriezentrum nach.
Alle Veranstaltungen beginnen um 19.30 Uhr. Sie finden im Vortragsraum des Dokumentations- und Informationszentrums am Aufbauplatz 2 statt. Der Eintritt ist frei.