Stadtallendorf.. Es schimmert bläulich und ist völlig unbewegt, das Wasser im großen Schwimmerbecken. Langsam wird die Wassertemperatur erhöht, am Freitag lag sie bei 15 Grad. „Wir müssen die Temperatur langsam steigern, damit es keine Probleme mit den Fliesen gibt“, erläutert Julia Seifert, die Projektleiterin bei der Stadtverwaltung für die Badsanierung. Bisher wird das Wasser nur langsam umgewälzt. Im Becken spiegeln sich Lampen wie auch die an den Wänden zu sehenden Wale.
Die komplexe Lüftungs- und Heizungstechnik hat ihre ersten Bewährungsproben hinter sich. Rund 90 Prozent seien inzwischen geschafft, sagt Bürgermeister Christian Somogyi beim Badrundgang. Besucher wie Bauarbeiter tragen in der Halle Überzieher über den Schuhen, aus hygienischen Gründen.
Kampf den Keimen
Alle großen Arbeiten sind geschafft. Aber es gibt noch viele Feinarbeiten zu erledigen, es müssen Lampen angeklemmt, Wände noch einmal gestrichen oder Fugen nachgearbeitet werden. Überall ist zu sehen, dass Wert auf Tageslicht, ein durchgängiges Farbkonzept, kurze Wege und Komfort gelegt wurde.
Und die eigentliche Inbetriebnahme kommt erst noch. Am Montag geht der zentrale Anschluss an das städtische Wassernetz in Betrieb, alles geschieht exakt nach Plan, um Keime zu verhindern. Jeder Hahn im Bad werde täglich immer wieder gespült, erläutern Seifert wie auch Stadtwerke-Betriebsleiter Giselher Pontow.
In einer der nächsten Phasen wird es spannend, dann kommen die Gesundheitsbehörden ins Spiel. Sie werden das Wasser immer wieder beproben. Erst, wenn es von dort grünes Licht gibt, darf die Stadt endgültig die Eröffnung planen. „Im Moment sind wir guter Dinge, dass es beim Zeitplan bleibt“, verbreitet Somogyi Optimismus.
Badebetrieb soll am 27. Februar beginnen
Am 24. Februar gibt es einen Tag der offen Tür mit offizieller Eröffnung. Am Nachmittag des 27. Februar soll der allgemeine Badebetrieb beginnen. Aber es könne noch an jedem Tag ein Problem auftreten, das den Zeitplan in Frage stelle, machte Somogyi klar. Klarheit soll es bis zum 16. Februar geben, dann tagt das Stadtparlament.
Eines wird definitiv nicht fertig: die Außenanlage. Bei der Eröffnung wird es einen provisorischen, barrierefreien Eingang geben. Bei den Wetterbedingungen seien Außenarbeiten auch mit Blick auf die Gewährleistung nicht möglich, erläutert Julia Seifert die naheliegenden Gründe. Klar ist, dass die Öffnungszeiten insbesondere samstags und sonntags erweitert werden sollen.
Der allgemeine Badebetrieb findet künftig parallel zu Schul- und Vereinsschwimmen statt. „Es ist einfach zu teuer, dass Bad für das Schulschwimmen zu schließen“, sagt Pontow. Einzelne Bahnen sollen dann bei Bedarf gesperrt werden.
Es bleibt dabei, dass das Hallenbad nur während der Sommerferien schließt. Es sei Wille der Politik gewesen, dass es keinerlei Verschlechterungen geben soll.
Folgende Öffnungszeiten sind geplant: montags: 13 bis 22 Uhr; dienstags bis freitags 8 bis 22 Uhr, wobei dienstags und mittwochs Warmbadetage vorgesehen sind; samstags und sonntags 8 bis 22 Uhr.
von Michael Rinde