Neustadt. „Seit einiger Zeit haben sich Landwirte zusammengeschlossen, um durch das Angebot einer besonderen Marke einen höheren Erzeugeranteil von 40 Cent vom Verkaufspreis zu erhalten, der das Überleben der Milchbauern sichert“, schreibt Hans-Gerhard Gatz-weiler in seiner Begründung, warum die Stadt Neustadt prüfen soll, ob sich „Faire Milch“ in Neustadts Kindergärten nutzen lasse. Bei Bürgermeister Thomas Groll geriet er damit genau an den Richtigen: Acht Jahre war er Geschäftsführer des Regionalbauernverbandes Wetterau-Frankfurt.
Aktuell werden in Neustadts Kindergärten rund 2 400 Liter Milch jährlich verbraucht. Bisher beziehen sie ihre Milch über den örtlichen Lebensmitteleinzelhandel. Die „Faire Milch“ gibt es in Neustadt aber nur in einem Lebensmittelgeschäft und ist mit 89 beziehungsweise 99 Cent teurer als andere Produkte. Groll hat aber auch Kontakt zur Landesvereinigung Hessen für Milch und Milcherzeugnisse aufgenommen und sich über das Schulmilchprogramm informiert, das auch für Kindergärten gilt.
Ob die „Faire“ oder andere biologisch erzeugte Milch künftig in den Kindergärten zum Einsatz kommt, steht noch in den Sternen. Allerdings müsse klar sein, dass die Versorgung mit diesen Produkten zu Mehrkosten führe, die durch die derzeitige Verpflegungspauschale von drei Euro nicht abgedeckt seien. „Ich sehe keine Möglichkeit, diese Mehrkosten durch die Kommune zu tragen. Dies würde das Defizit erhöhen und den eingeleiteten Konsolidierungsmaßnahmen widersprechen“, fasst der Bürgermeister zusammen.
von Florian Lerchbacher
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