Wiesbaden. Klar ist zudem seit Freitag: es wird nicht rechtzeitig in Kraft treten. Ursprünglich hatte der hessische Verkehrsminister Dieter Posch (FDP) ein ab dem 15. März geltendes Nachtfahrverbot für Lkw über 3,5 Tonnen versprochen. Der Minister wird nach OP-Informationen dem anhaltenden Druck aus der heimischen Wirtschaft nachgeben, die bei einem strikten nächtlichen Fahrverbot ihre Wettbewerbsfähigkeit in Frage gestellt sieht und zum Teil schon mit der Verlagerung von Arbeitsplätzen gedroht hat. Das Ministerium lehnte am Freitag eine Stellungnahme zwar ab, aber nach OP-Informationen wird es für Unternehmen aus den Anliegerkreisen offenbar weiterhin möglich sein, die beiden Straßen nachts zu befahren. Genaueres will der Minister am Montag mitteilen.
Die Bürgerinitiative für eine Umgehungsstraße im Wetschaftstal würde eine Aufweichung des von Posch gegebenen Versprechens an der B 252 nicht klaglos hinnehmen, sagt deren Sprecher Helmut Naumann. „Wenn es so sein sollte, werden wir unsere Zurückhaltung aufgeben.“ Denn: „Wenn es am Montag eine Erklärung in Wiesbaden gibt, kann es am Freitag auch eine ,Erklärung‘ von uns geben, nämlich auf der Straße“. Mit dem Herbstputz und dem gezielten Parken in den Ortsdurchfahrten an der B252 hatten die Anwohner quasi erst erzwungen, dass sich die Landespolitik zuletzt wieder verstärkt mit den belasteten Anwohnern beschäftigt hatte.
von Michael Agricola
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