Gladenbach. Um den laufenden Betrieb der Kindertagesstätten im Stadtgebiet zu gewährleisten, sind im Haushalt 2017 rund 1,9 Millionen Euro veranschlagt. Und so war es eher eine ruhigere Diskussionsrunde, als die Ausschüsse für Sport und Jugend, soziale und kulturelle Angelegenheiten sowie für Wirtschaft, Landwirtschaft, Verkehr, Umwelt, Energie und Zukunft am Mittwochabend das aktuelle Zahlenwerk erörterten.
Die Ausschussmitglieder diskutierten über das Angebot von kostenlosen Kindergartenplätzen, hatten aber noch Informationsbedarf zu den einzelnen Kosten, die im Detail nicht beantwortet werden konnten. Ende des Jahres soll laut Bürgermeister Peter Kremer eine exakte Aufstellung zu den Kosten in den Betreuungseinrichtungen für Kinder im Stadtgebiet vorliegen.
Werner Rotte kritisiert Totschlagargument
Fakt ist, dass die Steigerungsrate in den Kindergärten jährlich zwischen drei und fünf Prozent liegt. Grund sind die Anpassung der Lohnkosten sowie die steigenden Energiekosten. Die Elternbeiträge decken im Schnitt etwa 20 Prozent der Kosten, 2015 beliefen sich diese auf knapp 600.000 Euro. Die Kommune Gladenbach trägt zwischen 45 und 50 Prozent der Betreuungskosten. Ursprünglich war einmal eine Drittelung der Kosten angepeilt. Davon sei die Kommune längst weit entfernt. Dass Eltern von den Kindergartengebühren freigestellt werden, würde sich jeder wünschen, sagte Kremer.
Allerdings müssten dann die Kosten an anderer Stelle eingespart werden, sagte er. Dies war den Ausschussmitgliedern bewusst. Roland Petri (SPD) erinnerte deshalb daran, dass sich Gladenbach derzeit noch unter dem Rettungsschirm des Landes Hessen befindet. Diese Äußerung bewertete Ausschuss-Vorsitzender Werner Rotte als Totschlagargument. Das Nachdenken über andere Einsparpotenziale, um die Eltern von Kindergartenkindern zu entlasten, hielt er für legitim.
von Silke Pfeifer-Sternke