Marburg.
„Dabei richten wir unser Augenmerk vor allem auf bislang von Männern dominierte Branchen“, erklärte Projektleiter Jochen Eisold. Gemeinsam mit Partnern aus Spanien, Griechenland, Portugal, Italien, Estland und Schweden berieten sich die Marburger Projektpartner über den bisherigen Stand der Feldforschung.„Wir befinden uns jetzt im zweiten Programmjahr und tauschen uns mit den anderen Ländern aus. Was haben die herausgefunden, was können wir jetzt schon vom Ausland lernen“, resümierte Rainer Dolle, Geschäftsführer von Arbeit und Bildung.
Ein erster Baustein war die Lokalisierung von Branchen, in denen Frauen auf angepassten Weiterbildungswegen den Einstieg finden könnten. Baugewerbe, Transport und Verkehr sind demnach Beispiele dafür.
Der Weg von Frauen in das Berufsleben wird, nach Einschätzung aller beteiligten Kooperationspartner, nach wie vor von Vorurteilen begleitet. „Oft werden Mädchen gewisse Dinge nicht zugetraut, weil es körperlich schwere Arbeit wäre, oder sie als zu ungeschickt angesehen werden“, erklärte Eisold.
Dabei seien vor allem in der Baubranche Kapazitäten vorhanden, wo arbeitslose Frauen Anschluss finden könnten. Dazu gibt es in Spanien bereits erste Ansätze. Das Projekt „Dulcinea“ führt Frauen in diese Branche ein. Im Gegensatz dazu soll „Routes“, ein weiteres Instrument der Arbeitsbeschaffung vor Ort, zur Selbstständigkeit animieren.„Im Landkreis werden Mitte des nächsten Jahres 15 Frauen an einem Pilotprojekt teilnehmen und in einem vorher von uns erforschten Sektor arbeiten“, so Eisold.
von Björn Wisker
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