Biedenkopf. Am Freitag haben die Betreiber, Peter und Tanja Fischer, die Veranstaltung abgesagt. „Bei der Buchung war uns nicht bewusst, dass es um eine Veranstaltung der AfD geht“, erklärt Tanja Fischer.
Bolldorf war den Fischers als ehemaliger CDU-Bürgermeister bekannt. Dass er den Raum für eine Veranstaltung seiner neuen Partei bucht, habe er nicht gesagt, erklärt Inhaber Peter Fischer. Habe er doch, sagt Bolldorf.
Komplizierter wird es bei den Gründen für die Absage. „Wir können uns nicht mit der Partei identifizieren und möchten nicht mit ihnen in einen Topf geworfen werden“, sagt Tanja Fischer. Es wäre allerdings nicht die erste Veranstaltung der Rechtspopulisten in ihrer Gaststätte gewesen, diese tagten dort bereits im September 2015.
„Bedrohungslage“
Ulrike Markert, stellvertretende Kreisverbandsvorsitzende der AfD, spricht von einer „Bedrohungslage“. Eine Frau habe den Wirt telefonisch unter Druck gesetzt, weil er der AfD Räume zur Verfügung stellen wollte.
Dass es einen solchen Anruf gab, wollten die Fischers gegenüber dieser Zeitung nicht bestätigen. Der Polizei liegt allerdings eine Anzeige von Fischer wegen Nötigung vor, die Ermittlungen laufen. Damit konfrontiert bekräftigt Tanja Fischer: „Wir haben definitiv nicht abgesagt, weil wir bedroht wurden, sondern weil es nicht unserer Überzeugung entspricht.“
Am Mittwoch wurde ein Cölber Hotel angegriffen, indem die AfD einen Vortrag plante.
von Philipp Lauer
Sie kamen mitten in der Nacht, zertrümmerten 13 Fensterscheiben des Cölber Hotels Orthwein und warfen rote Farbbeutel gegen die Fassade des 300 Jahre alten Fachwerkhauses und sprühten zudem politische Parolen auf.
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